Das Boiliefischen
Herkunft und Art
Bei dem Karpfen handelt es sich um eine Fischart. Der lateinische Ausdruck für Karpfen lautet „Cyprinus carpio“. Zu der Familie der Karpfenfische gehören über 1.500 verschiedene Arten.
Der Karpfenfisch stammt eigentlich aus Asien und wurde damals von den Römern nach Europa gebracht. Schon im Mittelalter wurden Karpfen häufig in der Nähe von Klöstern in Teichen gehalten. Es entwickelte sich eine richtige Karpfenteichwirtschaft. Auch heute gibt es unzählige Karpfenzuchtbetriebe, besonders in den Franken und der mittleren Oberpfalz. Als andere wichtige Region für die Karpfenzucht ist die Lausitz.
In der Nähe von Cottbus gibt es Europas größtes zusammenhängendes Teichgebiet. Der allergrößte Karpfenteich liegt allerdings in Wittigau bei Trebon und umfasst 260 ha Fläche und heißt Schwarzenberg-Teich. In Österreich liegen die wichtigsten Karpfengebiete in der südlichen Steiermark und im Burgenland, ebenfalls im südlichen Teil. Auch andere Länder haben eine große Karpfenteichzucht, beispielsweise Ungarn, Polen und Slowenien.
Der Karpfen gilt als ein beliebter Speisefisch. Besonders zu Weihnachten und Sylvester ist er in Deutschland äußerst beliebt. Der Karpfen lebt in flachen und warmen Gewässern, sprich Süßwasser. In Teichen, Seen und langsam strömenden Bereichen von Flüssen ist er am häufigsten anzutreffen.

Die Stammform des
Karpfens hat einen
kräftigen, walzenförmigen
Körper und eine lange
Rückenflosse, während
die Afterflosse kurz ist. Um
das Maul stehen vier
fleischige Bartfäden. Kreuzungen zwischen Karpfen und Karausche
haben meist nur zwei Barteln. Seitlich ist er goldgelb bis braun, auf
dem Rücken dunkler, am Bauch weißgelb. Paarige Flossen und
Schwanzflosse sind gewöhnlich rötlich, die Rückenflosse ist graublau.
Der Wildkarpfen wächst wesentlich langsamer als seine Kulturformen,
doch hängt das ebenfalls von der Temperatur und der Länge der
Vegetationsperiode ab. Unter mitteleuropäischen Bedingungen erreicht
er im vierten Lebensjahr etwa 35 cm Länge und ein Gewicht von einem
Kilo, mit 15 Jahren wird er 60 cm lang und wiegt 4 kg. Er erreicht seine
Geschlechtsreife mit 4-5 Jahren. Ende Mai und im Juni laicht er in den
Uferzonen bei mindestens 15 'C Wassertemperatur, die optimale
Temperatur ist 18 'C. Dazu müssen Wasserpflanzen vorhanden sein, an
denen die Eier klebenbleiben. Bei 15 'C entwickelt sich der Laich etwa 5
Tage, bei 20 'C nur 3 Tage. Die Larven sind an die 5 mm lang und kleben
in der ersten Zeit, bis sie den Dottersack aufgebraucht haben, an den
Pflanzen. Sie ernähren sich von Kleinplankton und stellen sich rasch auf
Bodenorganismen um. Eine andere wichtige Nahrungsquelle sind auch
Pflanzen und ihre Samen. Karpfen sind Schwarmfische, die den Winter an
den tiefsten Stellen überdauern und in dieser Zeit keine Nahrung
aufnehmen. Karpfen sind wertvolle Nutzfische, doch wird die Wildform
heute kaum noch gefangen, da ihre Bestände sehr niedrig sind. Doch
ist ihre Erhaltung wichtig für eventuelle Kreuzungen mit den Kulturforrnen.
Grösse-. 40-80 cm, max. 1 m
Gewicht: 2-4 kg, max. 30 kg
Fruchtbarkeit: 50 000-1500 000 Eier
Verbreitung: ursprünglich in den Zuflüssen des Mittelmeeres, des
Schwarzen und Kaspischen Meeres sowie des Aralsees. Weiter östlich
tritt er erst wieder im Amur- und Cherlengebiet auf und kommt nach Süden
bis Burma vor.
Für die Karpfenfische sind sogenannte Schlundzähne charakteristisch.
Sie befinden sich am fünften Kiemenbogen und dienen zur Zerinahlung
der Nahrung. Beim Karpfen stehen sie in drei Reihen. Die
Kiemenreusendomen des Karpfens sind kurz und dick, was damit
zusammenhängt, dass der Karpfen vor allem Benthos frisst.
Karpfenangeln im Winter
Einige lieben es, für die Anderen ist es gar nichts: Im Winter Karpfen
zu fischen.
Wer noch nie Karpfenangeln betrieben hat, für den ist die Wintersaison
sicherlich
kein guter Einstieg, alle Anderen können es durchaus mal probieren und
gucken ob
Sie Spaß am Winterangeln entwickeln können.
Unter Winterangeln versteht man in der Regel die Zeit von November bis
Anfang März,
eine genaue Definition von Winterangeln gibt es nicht. Man sagt dass die
Wassertemperatur dann unter 7°C ist. Als Ausrüstung kommt im Wesentlichen die Gleiche zum Einsatz wie
beim normalen Karpfenangeln im Sommer. Zusätzlich sollten das Equipment
noch um
einige Bestandteile erweitert werden. So ist eine sehr warme Kleidung und ein
warmer Schlafsack der auch Temperaturen von bis zu Minus 10 Grad aushält sehr vom Vorteil.
Wer hat sollte auch eine Zeltheizung mitnehmen sowie Wassserkocher und
Thermoskanne.
Bei der Stellensuche für das Winterangeln sollte man auf Standorte zurückgreifen
in denen man auch schon im Sommer gefischt hat. Der Vorteil liegt darin, dass
man die Stellen kennt an denen gut angebissen wird. Kleine Teiche und Baggerseen
sind als Ort im Winter meistens eher geeignet als Flüsse und Kanäle. Die richtige
Stelle ist beim Winterfischen noch viel wichtiger als beim normalen Fangversuchen
im Sommer.
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Karpfenfischen im Kanal
Im Kanal nach Karpfen zu fischen braucht mehr Ausdauer und mehr Erfahrung, der Grund ist, dass es viel zu viel Wasser gibt und meistens zu wenige Karpfen die sich auf die gesamte Wasserfläche verteilen. Dazu kommt, dass Köder in Kanälen unter Umständen nicht so gut wirken, da es schon ein großes Nahrungsangebot gibt in Form von Krebsen oder Muscheln. Auch Abfälle (besonders in Häfen) stellen gute Nahrung für die Karpfen dar. Meistens sind es einprägsame Ecken die Schleusen, Wendebecken oder Kanalzweigungen die von Karpfenanglern aufgesucht werden. Sind hier allerdings schon sehr viele Angler unterwegs, so empfiehlt es sich doch lieber eine andere - weniger besuchte - Stelle aufzusuchen. Dort ist die Erfolgsquote dann sicherlich höher, auch wenn unter Umständen länger gewartet werden muss.
Um sich im Kanal zu orientieren und gute Stellen auswendig zu machen ist es durchaus sinnvoll den Kanal einmal zu Fuß oder auch mit dem Fahrrad zu erkunden. Beim Kanalangel sollte man auf das Vorfüttern nicht verzichten. Hier hat es sich als erfolgreich herausgestellt spät am Abend zu füttern, wenn der eventuelle Schiffsverkehr im Kanal nicht mehr so stark ist und das Futter nicht mehr so doll verteilen kann. Mit dem Futter sollte man auch nicht sparen im Kanal, da der Schwund recht hoch ist.
Als Vorfütterzeitraum haben sich ein bis zwei Wochen als gut erwiesen. In Kanälen kommt es oft zu Fallbissen, deshalb sollte man auf eine starke Flucht schon vorbereitet sein und damit rechnen. Da man meistens dicht am Ufer fischt und damit kaum Zeit hat zu reagieren kann es auch nicht schaden die Bremse schon vorher etwas leichter einzustellen.
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Karpfenangeln - Teil 1
Wer gerne nach Karpfen fischen möchte bekommt hier an dieser Stelle ein paar
Hinweise und Tipps. Am besten fangen Sie erstmal an einem Teich oder einem
kleinem See an um erste Erfahrungen mit dem Karpfenangeln zu sammeln. Für
die ersten Schritte eignen sich auch besonders Vereinsgewässer die einen guten
Bestand an kleinen und mittleren Karpfen haben.
Als erstes sollten Sie sorgfältig eine gute Stelle zum Fischen auswählen, gehen Sie
dazu mit Fernglas und Lotrute um den Teich oder See und prüfen Sie die i
nteressanten Stellen. Geeignet sich zum Beispiel Inseln, Schilfbänke, Ein- und
Ausläufe, etc. Auch an anderen Stellen, die man meistens nicht sofort findet, wie
einer Muschelbank oder einem Unterwasserhindernis tauchen häufig Karpfen auf.
Mit der mitgebrachten Lotrute lotet man nun den Boden aus und prüft wie tief es dort
ist und ob der Boden Unebenheiten an der ausgesuchten Stelle hat. Hilfreich sind
auch Tipps und Hinweise von anderen Anglern zu der auserwählten Stelle. Sie könne
auch Infos über die Dichte des Karpfenbestandes geben und welche Fische dort auch
noch zu finden sind. Diese Informationen sind wichtig um zu entscheiden, wie viel man
an der entsprechenden Stelle füttern soll und ob vorgefüttert werden soll oder nicht.
Hierzu kann keine generelle Empfehlung gegeben werden, es muss immer von Fall
zu Fall entschieden werden. Wenn der Weißfischbestand an der Stelle recht hoch ist,
so sollte man nicht zu wenig Futter verwenden und der Köder sollte wenn möglich auch
etwas härter bemessen sein.
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Karpfenangeln - Teil 2
Für den ersten Angeltrip sollte man an folgende Ausrüstung denken: Rute (vormontiert),
Kescher, Kleinteile wie Bleie, Haken, Köder und Futter (hiervon besser nicht zu wenig),
Essen und Trinken, warme und auch wasserdichte Kleidung. Diese Liste ist natürlich nicht
vollständig und abschließend und soll lediglich als eine kleine Erinnerung dienen.
Für den ersten Angeltrip an einer neuen Stelle sollte man ausreichend Zeit einplanen,
mindestens 24 Stunden, besser noch ein komplettes Wochenende wenn möglich. Umso
mehr Zeit man investiert, umso höher sind die Chancen eine Beißzeit mitzuerleben. Es gibt
auch gute Stellen an denen quasi rund um die Uhr gebissen wird, aber auch hier gibt es
meistens spezielle Zeiten an denen überdurchschnittlich viel und gut angebissen wird.
Häufig fallen diese Zeiten auf den späten Abend und den frühen Morgen. Tagsüber ist
vielfach wenig los.
Beim ersten Auswerfen empfiehlt es sich die Ruten etwas zu verteilen, so dass vielleicht
mehrere interessante Ecken der jeweiligen Stelle abgedeckt sind. Anschließend nachdem
alles aufgebaut und vorbereitet ist und der Köder gelegt ist heißt es warten, warten und
wieder warten. Irgendwann wird es sicherlich einen Biss geben wenn die Stelle sorgfältig
und gut ausgewählt wurde. Nach dem ersten Fang heißt es den Fisch ranzuholen und
über den Kescher zu bekommen, damit er rausgeholt werden kann und dabei nicht flüchtet.
Nach einem guten Fang nicht vergessen: Ein Karpfenbild mit dem Fotoapparat zu machen
als Erinnerung an den guten Fang. Dabei sollte der Fisch immer feucht gehalten werden.
Noch ein guter Tipp zu letzt: zur Anfangszeit wenn man noch nicht so viel Erfahrung hat
empfiehlt es sich mit einem Angelkollegen zusammen zu fischen, der dann auch mal helfen
kann wenn ein dicker Fisch angebissen hat und es zu Problemen kommen sollte.
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Köder - Teil 1
Köder sind das wohl Wichtigste beim Karpfenangeln. Über kaum ein anderes Thema
gibt es so viele Gespräche unter Karpfenanglern und über nur wenige Themen gibt es
so viele Bücher.
Für viele Einsteiger ist Karpfenangeln das gleiche wie Boilieangeln. Tatsächlich wird
für den Karpfenfang am meisten die Boilie eingesetzt, es gibt allerdings auch noch
andere Köder, die ebenfalls erfolgsversprechend sind. Zu den anderen Ködern gehören
Partikelköder (zum Beispiel Erdnüsse oder Kichererbsen), Frühstücksfleisch,
Brotflocken oder Würmer. Teig eignet sich auch als Köder, er ist allerdings auch bei
Weißfischen recht begehrt.
Was aber nun ist eine Boilie? Eine Boilie ist ein Köder der aus gekochtem Teig besteht.
Er besteht aus einer Grundmischung, aus Eiern, Süßstoffen und speziellen Zutaten wie
Ölen und Geschmacksverstärkern. Die Grundmischung kann man selbst herstellen
oder auch fertig kaufen.
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Köder - Teil 2
Man unterscheidet zwischen verschiedenen Köder-Mischungen: High Protein
Mischungen, Low Protein Mischungen, Birdfood Mischungen und Fischmehl Mischungen.
High Protein Mischungen bestehen vorwiegend aus Milchprodukten und werden sehr hart.
Nachteilig ist der hohe Preis. Low Protein Mischungen haben einen Proteingehalt von ca.
30 Prozent. Ihr Preis ist günstiger, allerdings werden die Köder auch nicht so hart (was
ein Vorteil aber auch ein Nachteil sein kann).
Birdfood Mischungen bestehen aus Vogelfutter, sie haben einen mittleren Proteingehalt.
Fischmehl Mischungen bestehen aus verschiedenen Fischmehlen und haben einen
mittleren Proteingehalt. Bei kaltem Wasser sind Fischmehl Mischungen nicht so fängig.
Dafür verantwortlich ist der hohe Ölanteil. Bei wärmerem Wasser im Sommer ist der
Köder mit Fischmehl allerdings dagegen sehr fängig.
Nach dem Boilien sind Partikelköder die wohl heute am meisten verwendeten Köder für den
Karpfenfang. Als Partikel werden kleine Köder wie Nüsse, Bohnen oder Mais. Preislich
haben Partikelköder den Boilien einen entscheidenden Vorteil, auch sind sie leichter
und schneller verfügbar.
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